Den Milcherzeugerinnen und -erzeugern fehlen über 15 Cent pro Kilogramm Milch, um die Kosten der Produktion zu decken. Laut der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) sind die Milcherzeugungskosten – mit aktuellem Stand Juli 2020 –weiter gestiegen, während für den gleichen Zeitraum der durchschnittliche Auszahlungspreis gesunken ist. Im Vergleich zu Januar 2020 gingen die Produktionskosten um über einen Cent nach oben und betrugen im Juli 46,95 ct/kg. Der Milchpreis sank um genau zwei Cent und lag Mitte 2020 bei nur 31,24 ct/kg. Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine deutliche Unterdeckung von 3
Ihren „scharfen Protest“ gegen den Entwurf einer Verordnung für Tierarzneimittel der EU-Kommission haben in einer gemeinsamen Stellungnahme Germanwatch, Ärzte gegen Massentierhaltung, Greenpeace und Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft formuliert. Denn der vorliegende Entwurf lasse befürchten, dass der flächendeckende Einsatz von Reserveantibiotika in der Tierhaltung legitimiert würde. Die Organisationen fordern, Reserveantibiotika in industriellen Tierhaltungen zu verbieten und für alle anderen Antibiotika einen verpflichtenden Wirksamkeitstest (Antibiogramm) einzuführen. Die EU-Kommission müsse sich besinnen und ein Verbot für Reserveantibioti
Billigfleisch aus dem Sortiment zu nehmen und die Landwirtinnen und Landwirte fair zu bezahlen, mit dieser Botschaft an den Lebensmittelhandel haben Aktivisten von Greenpeace vor zahlreichen Supermärkten in Deutschland protestiert. Gut 90 Prozent des Frischfleischs der großen Einzelhandelsketten stammt laut Greenpeace von Tieren, die unter qualvollen und häufig gesetzeswidrigen Bedingungen gehalten wurden. Sie sind mit der freiwilligen Fleischkennzeichnung Haltungsform 1 oder 2 ausgewiesen. Zu diesem Ergebnis kommt Greenpeace nach Auswertung einer schriftlichen Abfrage bei Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe. Demnach bie
Der diesjährige Nobelpreis für Chemie ist an die Erfinderinnen der CRISPR/Cas „Gen-Schere“, Emmanuelle Charpentier (Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin) und Jennifer Doudna (Universität in Kalifornien in Berkeley, verliehen worden. In einer ausführlichen Stellungnahme (siehe nachfolgend) beleuchtet die Gentechnik-Expertin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Annemarie Volling die Entstehungsgeschichte dieser Technik, benennt die Risiken sowie die wirtschaftlichen Begehrlichkeiten und kommentiert die Reaktionen beispielsweise der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf die Nobel
Eine generalisierende Behauptung in der Form „LPG-Nachfolgeunternehmen sind Mehrfamilienunternehmen“ erscheint den Agrarökonomen Lutz Laschewski und Andreas Tietz vom Thünen-Institut für Ländliche Räume „empirisch nicht begründet“, da in vielen dieser Unternehmen die Generationen übergreifenden, familiären Bindungen fehlten. In ihrem Beitrag “Identität und Stabilität von Mehrfamilienunternehmen“ zur diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (GEWISOLA) schlagen die Wissenschaftler daher vor, LPG-Nachfolgeunternehmen „als „Gruppenunternehmen“ und weniger als „Mehrfamilienunternehmen“ zu betrachten. „Mit
Eindämmungsmaßnahmen zur Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) dürfen nicht dazu führen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe in den betroffenen Regionen die unmittelbar anstehenden Bearbeitungs-, sowie Aussaatarbeiten der Herbstbestellung nicht durchführen können. Das teilt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in der vergangenen Woche mit Die Vorgabe, dass land- und forstwirtschaftliche Flächen in den betroffenen Regionen vor weiteren pflanzenbaulichen Arbeitsgängen von behördlich eingesetzten Personen auf tote oder kranke Wildschweine und Kadaver abgesucht, und anschließend freigegeben werden müssen, sei so umzusetzen,
Die EU-Kommission will die Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um 55 % reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen sollen auch 40 % der Gesamtmittel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in den Klimaschutz fließen. Doch eine im Auftrag von Germanwatch erstellte Studie des Öko-Instituts bewertet die potenzielle Klimawirksamkeit der für die nächste GAP-Periode vorgeschlagenen Instrumente als absolut unzureichend. Germanwatch fordert eine Neugestaltung der Agrarpolitik mit Eco-Schemes.
Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober fordert ein Bündnis aus 46 Organisationen eine radikale Kehrtwende des globalen Ernährungssystems, zukünftig gerecht, agrarökologisch und demokratisch ausgerichtet, ohne alte und neue Gentechnik, ohne Ausbeutung von Landarbeitern und Landarbeiterinnen und ohne Vereinnahmung der Politik durch Konzerne.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) fordert die Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes. Der Green Deal könne nur gelingen, wenn die Senkenleistung des Waldes nicht mehr umsonst erbracht wird. Gemeinsam mit den Familienbetrieben Land und Forst hat die AGDW die Kampagne „Wald ist Klimaschützer“ gestartet.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL) hat die „Heuschrecke des Jahres 2020“ an Ex-Bauernpräsidenten Dr. Klaus Kliem verliehen, weil dieser seinen Stammbetrieb an ALDI verkauft hat. Für die AbL ein weiterer Beleg dafür, endlich ein wirksames Agrarstrukturgesetz zu beschließen. Dabei verweist die AbL auf die Ankündigung von Thüringens Landwirtschaftsminister, am 14. Oktober einen Entwurf für ein solches Gesetz vorzulegen.
Die Themen „kostendeckende Preise und ein stabiles Einkommen für die LandwirtInnen“ müssen für das European Milk Board (EMB) im Rahmen der Diskussion um den Green Deal und die Farm to Fork-Strategie „zur echten Priorität werden“. So lautet die Botschaft der jüngsten EMB-Mitgliederversammlung. „Der ökologischen Nachhaltigkeit muss die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit unbedingt gleichgestellt werden,“ so die neue EMB-Vorsitzende Sieta van Keimpema aus den Niederlanden, „Das heißt, dass ein Rahmen geschaffen werden muss, damit die Kosten für Anforderungen im Bereich Klima und Umwelt über den Preis gedeckt sind und nicht auf die ErzeugerInnen abgewäl
Das Bündnis „Alle Dörfer Bleiben“ im rheinischen Braunkohlerevier übt scharfe Kritik an dem jüngst vorgelegten Entwurf zur Leitentscheidung für den künftigen Braunkohleabbau der schwarz-gelben Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Die Regierung unter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält unter anderem daran fest, den Tagebau Garzweiler II bis zum Jahr 2038 fortzuführen und im Zuge dessen sechs weitere Dörfer zu zerstören. Des Weiteren soll das Dorf Manheim hinter dem Hambacher Forst endgültig abgerissen werden. Bei den Menschen aus den bedrohten Ortschaften stößt der Entwurf auf massives Unverständnis. Das Bündnis „Alle Dörfer Bleiben“ kündig
Der diesjährige Preis der EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe für „herausragende Leistungen für den Naturschutz“ ist an die Südtiroler Gemeinde Mals vergeben worden. Im Rahmen der Preisverleihung stellte EuroNatur-Präsident Thomas Potthast den vorbildhaften Charakter der Malser Bürgerinnen und Bürger heraus: „Als Gemeinschaft haben sich die Malserinnen und Malser bürgerschaftlich und schließlich auf Basis einer Volksabstimmung dafür ausgesprochen, keine schädlichen Pestizide mehr zu akzeptieren und sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft entschieden. Eine echte Gemeinschaftsentscheidung, die Mals zu einer umkämpften Ausnahme in der pestizid
Im Juni 2020 einigte sich Bayer auf einen Vergleich hinsichtlich der Glyphosat- und Dicamba-Klagen. Der Vergleichsvorschlag zu Glyphosat hatte zwei Teile – einerseits die bereits eingereichten Klagen mehrerer Anwaltskanzleien – andererseits künftige Glyphosat-Klagen in den USA. Ende September hat die Bayer AG den ersten Teil rechtlich bindend abgeschlossen. Demnach gibt es für rund drei Viertel der anhängigen 125.000 Verfahren Absichtserklärungen, von denen inzwischen etwa 45.000 in rechtverbindliche Abmachungen umgesetzt wurden. Im Juni hatten sich zwei Anwaltskanzleien verpflichtend auf den Vergleichsvorschlag eingelassen (Miller und Weitz & Lu
Der AbL-Vorstand hat nach Beratung mit den Ländergremien beschlossen, auf Grund der aktuellen Corona-Entwicklung die für November 2020 geplante Bundesversammlung auf 2021 zu verschieben. "Dies ist die konsequenteste und vernünftigste Lösung", so Georg Janßen, AbL-Bundesgeschäftsführer in einer Stellungnahme. "Wir können und wollen die Verantwortung für eine Präsenzveranstaltung mit Infektionsgefahr für die zahlreichen Teilnehmenden aus dem Bundesgebiet nicht übernehmen,"so Janßen. Janßen verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die AbL sich auf das Gesetz zur Abmi
Seit Beginn der Amtszeit des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro im Januar 2019 hat die Vernichtung des Amazonaswalds durch Feuer dramatisch zugenommen. Im August gab es laut dem staatlichen Klimainstitut INPE so viele Brandherde wie noch nie für einen August seit Beginn der Messungen. Zudem wüten in diesem Jahr gigantische Brände im brasilianischen Sumpfgebiet Pantanal – das weltweit größte Binnenland-Feuchtgebiet mit einer ebenso sehr wertvollen Tier- und Pflanzenwelt. Eine heftige Dürre in der Region begünstigt die Feuer. Zuwenig Niederschlag, als dass sich die Feuchtgebiete mit Regen auffüllen konnten. Zudem loderten noch vereinzelt Feuer au
Wer hat Lust sein Wissen aus der landwirtschaftlichen Praxis zu teilen? Sich von den Berichten anderer inspirieren zu lassen? Neue Wege für den eigenen Betrieb zu entdecken? Auf der jungen Internetplattform terrABC.org sind erprobte innovative Ansätze wie traditionelle Methoden zu finden. Humusaufbau, artenreiche Wiesen, Klauengesundheit, Schweine auf Stroh, Hofschlachtung, clevere Vermarktungswege..... Selber schreiben, sich interviewen lassen oder einfach lesen und entdecken, mit welchen Methoden andere erfolgreich die Bodenfruchtbarkeit vermehren oder das Tierwohl verbessern und damit sozial und wirtschaftlich erfolgreich sind. Mehr Informationen
Noch im April bei der virtuellen Bayer-Hauptversammlung, als die erste Welle der Corona-Pandemie über Europa rollte, fühlte sich Bayer in Sicherheit. Das Medizingeschäft liefe auf Hochtouren und auch das Geschäft mit Saatgut und Pestiziden sei robust. Nun haben sich die Wachstumsaussichten deutlich verschlechtert und auch Bayer wird mehr und mehr von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erfasst. Das gilt vor allem für die Agrarsparte Crop Science. Diese wurde 2018 mit dem 63,5 Milliarden Dollar teuren Kauf von Monsanto stark erweitert. Eigentlich hatten Investoren auf einen Befreiungsschlag durch den Ende Juni beschlossenen milliardenschweren Ver
Das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt hatte einen Antrag zum Thema Nachbaugebühren an die Herbstversammlung der Bund-Länder-Agrarministerkonferenz (AMK, 23.09.-25.09.2020) gestellt. In diesem Antrag fordert das Ministerium , " einen rechtlichen und organisatorischen Rahmen, der eine vollständige Erhebung des den Züchtern zustehenden Entgeltes (Nachbaugebühren) für die Nutzung von Erntegut, das Landwirte im eigenen Betrieb erzeugen und zur Wiederaussaat im eigenen Betrieb verwenden (Nachbau), ermöglicht." Georg Janßen, AbL-Bundesgeschäftsführer und Geschäftsführer der bäuerlichen Inter
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Friederike und Arno Jostmann sind Sauenhalter und Neuländer