06.12.2023

Zuckerkonzerne machen in „Veggie“

Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Selbst für Brancheninsider war es ein Überraschungscoup. Die Rügenwalder Mühle, mit Abstand Marke Nr. 1 bei Fleischersatzprodukten und Nr. 8 im Wursthersteller-Ranking 2022 mit ca. 263 Mio. €, hat eine Mehrheitsbeteiligung des Kölner Zuckerkonzerns Pfeifer& Langen angekündigt – vorbehaltlich der Zusage der Kartellbehörde. Im letzten Jahr hatte Rügenwalder, der Pionier des Fleischersatzes, schon 60% seines Umsatzes im pflanzenbasierten Bereich erzielt. Aber in diesem Jahr stockt der Absatz. Man musste sogar Rückgänge verzeichnen. Und die Konkurrenz wird mächtiger und holt auf. Mit den eigenen Finanzmitteln sind

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06.12.2023

Umweltministerkonferenz beschließt Vorschlag für Schnellabschüsse von Wölfen

Einstimmig und parteiübergreifend hat die Umweltministerkonferenz in der vergangenen Woche in Münster eine neue Abschussregelung von Wölfen in Gebieten mit hohen Nutztierschäden nach dem Modell von Bundesumweltministerin Steffi Lemke beschlossen. Die AbL begrüßt den Beschluss und mahnt eine schnelle Umsetzung in den Bundesländern an. Für den Naturschutzbund (NABU) kann der auf den Vorschlägen von Lemke beruhende Beschluss dabei helfen, schnellere Entscheidungen zu Wölfen mit wirklich problematischem Verhalten zu treffen, zentral bleibe aber der Herdenschutz. Letzteres sieht auch der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer so, der bereits eine s

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05.12.2023

Neue Gentechnik? Kanzler Scholz steht im Wort!

„Wort halten, Olaf!“ – Das fordern die Initiative „Save Our Seeds“ und die Aurelia Stiftung mit einer Plakataktion zur Neuen Gentechnik. Ein Trecker mit Riesenpostern, der vergangene Woche von der SPD-Zentrale zum Bundeskanzleramt rollte, und tausende Plakate in der Berliner Innenstadt erinnern Bundeskanzler Olaf Scholz an sein Wahlversprechen. In einem Brief vom 22.6.2021 schrieb der damalige Kanzlerkandidat u.a. an die Aurelia Stiftung und „Save Our Seeds“: „Auch für die neuen Gentechniken muss das Vorsorgeprinzip uneingeschränkt gelten. Risikoüberprüfung und Kennzeichnungspflicht müssen Sicherheit, Wahlfreiheit und Transparenz für die Verbraucher

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05.12.2023

Bäuerinnen und Bauern fordern Recht auf gentechnikfreie Landwirtschaft

Anlässlich der in Münster tagenden Umweltministerkonferenz übergab Bernd Schmitz, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Nordrhein-Westfalen, ein Positionspapier zur Gentechnikfreiheit an den nordrhein-westfälischen Umweltminister Oliver Krischer und seine Amtskollegen Axel Vogel aus Brandenburg und Wolfram Günther aus Sachsen. Mit dem Papier fordern 139 Verbände und Organisationen aus der Zivilgesellschaft die Bundesregierung auf, den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung von neuen Gentechnikverfahren strikt abzulehnen. Der im Juli 2023 von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzesvorschlag zielt auf eine vol

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05.12.2023

Neue Gentechnik: Risiken für Bestäuber

Eine Auswertung aktueller wissenschaftlicher Publikationen zeigt, dass der Anbau von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) mit Risiken für Bestäuber wie Bienen einhergehen kann. Diese sammeln neben Nektar auch den Pollen von Blütenpflanzen wie Raps und Leindotter. Doch die Inhaltsstoffe von NGT-Pflanzen können so verändert sein, dass der Pollen als Nahrungsgrundlage für Insekten nicht mehr geeignet ist. Darauf weist das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech hin. Der jetzt vorliegende Hintergrund gibt laut Testbiotech einen umfassenden Überblick über aktuelle Anwendungen der Neuen Gentechnik (NGT) bei Raps und Lei

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05.12.2023

Neue Gentechnik: Wissenschaftler:innen gegen Vorschlag der EU-Kommission

In einem gemeinsamen Statement warnen europäische Wissenschaftler:innen davor, Pflanzen aus Neuer Gentechnik ohne Risikoprüfung in der EU zuzulassen. Die Unterzeichner:innen kommen u.a. aus den Bereichen Molekularbiologie, Technikfolgenabschätzung, Umweltwissenschaften und Medizin. Sie verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen in Zusammenhang mit der Entwicklung und Vermarktung gentechnisch veränderter Organismen. Die Expert:innen aus Deutschland, Spanien, der Schweiz und UK wenden sich gegen den aktuellen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission, nach dem in Zukunft Pflanzen aus Neuer Gentechnik ohne Risikoprüfung in die Umwelt gelangen dürften. Sie w

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05.12.2023

Weltbodentag: Volksantrag "Ländle leben lassen" fordert mehr Bodenschutz

Anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember hat das Bündnis hinter dem Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen!“ in Baden-Württemberg auf die Bedeutung des Bodens für Natur und Mensch aufmerksam gemacht. Die Kernforderung des Volksantrags, der sparsame Umgang mit dem Gut Fläche bzw. Boden, ist das zentrale Element beim Bodenschutz. Dem Bündnis gehören unter anderem Landwirtschaftsverbände wie der Landesverband der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und der Landesbauernverband (LBV) sowie Natur- und Umweltschutzverbände wie der BUND und der Landesnaturschutzverband (LNV) an. Nachfolgend geben wir die von LBV, LNV, Bund und BLHV

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05.12.2023

BUND: Zur Halbzeitbilanz vom Kurs der Ampelregierung enttäuscht

Zur Halbzeitbilanz der Ampelregierung ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) enttäuscht über den Kurs der Bundesregierung – auch mit Blick auf die Agrarpolitik. Trotz des Gegenwinds und der politischen Herausforderungen, die diese Regierung meistern musste, ist in zentralen Entscheidungen deutlich mehr ökologische und soziale Politik möglich. Der BUND hat sich zur Halbzeit der Legislatur das bisherige Regierungshandeln genauer angesehen und zeigt konkrete Handlungsoptionen auf. Fest steht: Es bleibt nicht mehr viel Zeit im Kampf gegen die Umweltkrisen. Trotz der Krisen gibt es nach Ansicht des BUND zahlreiche Felder, auf denen be

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29.11.2023

AbL: „Jeder Hof zählt! Wertschätzung für bäuerliche Arbeit & Stärkung von Zusammenhalt“

Auf der jüngsten Bundesmitgliederversammlung der Arbeitgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) am 25. November wurden die neuen Bundesgeschäftsführer:innen Xenia Brand und Bernd Schmitz von der Versammlung bestätigt und ein neuer Bundesvorstand gewählt. Xenia Brand war bisher Klimaschutzreferentin der Bundes-AbL und Bernd Schmitz langjähriger Vorsitzender der AbL Nordrhein-Westfalen. Der Bundesvorstand hat das neue Geschäftsführungs-Duo nach einem Bewerbungs- und Auswahlverfahren berufen. Bundesgeschäftsführerin Xenia Brand sagte auf der Veranstaltung: „Die AbL wird gebraucht! Wir setzen uns weiter ein für kostendeckende Preise durch eine bessere

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29.11.2023

Schweinemarkt: Lage gut, Stimmung mäßig, Perspektiven schlecht – Reform des Preissystems ist notwendig

Marktbeobachtungen und Überlegungen von Hugo Gödde +++ Nach vielen Turbulenzen in den letzten Jahren ist der Schweinemarkt seit ca. zwei Monaten „stabil und ausgeglichen“, wie die landwirtschaftliche Seite und die Fleischindustrie unisono vermelden. Entspannung meldet auch der Verband der Erzeugergemeinschaften und hält die Notierung seit Anfang Oktober konstant. Angebot und Nachfrage passen aktuell zusammen. Dadurch wird für das gesamte Jahr 2023 ein Rekordniveau für die Schweinepreise erzielt werden, das bei etwa 2,25 €/kg landen wird – nach 1,86 €/kg in 2022 und 1,38 €/kg in 2021. Da die Preise bereits im Herbst letzten Jahres Richtung 2 Euro sti

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29.11.2023

COP28: Verbände fordern Kurskorrektur im globalen Klimaschutz

Vor Beginn der 28. Weltklimakonferenz in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate fordern die Klima-Allianz Deutschland und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) die Bundesregierung auf, eine Kurskorrektur im globalen Klimaschutz anzuschieben. Deutschland müsse sich für einen gerechten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und für eine angemessene Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste einsetzen. Ihre Forderungen haben sie in einem gemeinsamen Positionspapier zur Weltklimakonferenz vorgestellt. Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, erklärt: „Bei der COP28 kann die dringend nötige

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29.11.2023

Weniger Kraftfutter für die Naturland-Biokühe

Naturland stärkt die Nachhaltigkeit der Bio-Milchviehhaltung durch strengere Regeln für den Einsatz von Kraftfutter. Ab 2024 dürfen Naturland-Milchviehbetriebe nur noch halb so viele Futtermittel einsetzen, die in Konkurrenz zur menschlichen Ernährung stehen, wie laut EU-Öko-Verordnung eigentlich zulässig wäre. „Mehr Gras auf der Weide und dafür weniger Getreide im Trog - indem wir unnötige Nahrungskonkurrenz vermeiden, stärken wir die Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit der Naturland-Milchviehhaltung. Zugleich zeigen wir damit, wie das System Öko-Landbau auch in der Tierhaltung die notwendige Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft vor

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28.11.2023

Handelsunternehmen für klare Gentechnik-Regeln und stabile Lebensmittelpreise

Lebensmittelhandelsunternehmen aus Deutschland und Österreich appellieren in einem gemeinsamen offenen Brief an EU-Kommission und Europaparlament, bei der geplanten Gentechnik-Neuregulierung Wahlfreiheit, „Ohne Gentechnik“- und Bio-Landwirtschaft sowie stabile Lebensmittelpreise zu sichern. Gentechnik-Deregulierung droht Lebensmittel zu verteuern Die Unternehmen von Rewe Group über Tegut und Hofer bis Spar Österreich warnen in dem Schreiben angesichts der bisherigen Gentechnik-Pläne von EU-Kommission vor Mehrkosten in der Lebensmittelproduktion zum einen durch einen erhöhten Aufwand zur Aufrechterhaltung der Gentechnikfreiheit, zum anderen durch

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28.11.2023

Wiederzulassung von Glyphosat wird vor Gericht angefochten

Gegen die von der Europäischen Kommission angekündigte Wiederzulassung von Glyphosat für weitere zehn Jahre haben das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) Europe und vier Mitgliedsorganisationen Klage vor dem EU-Gericht angekündigt. Dazu erklärt Dr. Martin Dermine, geschäftsführender Direktor von PAN Europe: "Die Wiederzulassung steht im direkten Widerspruch zu den Erkenntnissen zahlreicher unabhängiger Wissenschaftler, die die Auswirkungen von Glyphosat erforscht haben. Sie widerspricht dem Willen der großen Mehrheit der Europäer und ignoriert die dringende Notwendigkeit und das politische Engagement, den Pestizideinsatz zu reduzieren. Vor allem aber verst

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28.11.2023

Studie: Gentech-Baumwolle in Indien gescheitert

In einer Übersichtsarbeit haben Agrarwissenschaftler aus den USA und Italien das Scheitern von gentechnisch veränderter Bt-Baumwolle in Indien erklärt. Sie empfehlen den Landwirten, auf heimische gentechnikfreie Baumwollsaat umzusteigen und warnen davor, Bt-Baumwolle in Afrika einzuführen. In Indien wächst auf mehr als 90 Prozent der Felder gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle. Sie produziert ein eigenes Gift, das Schadinsekten wie den Baumwollkapselwurm töten soll. Nach der Erhebung der Agrarwissenschaftler Gutierrez, Kenmore und Ponti liegt es an dieser Gentech-Baumwolle, dass die durchschnittliche Baumwollernte pro Hektar in kaum einem Land so ni

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28.11.2023

Zwei Jahre Koalitionsvertrag: Leere Versprechungen und mangelnde Fortschritte im Tierschutz

Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass sich der Koalitionsvertrag der Bundesregierung in den vergangenen zwei Jahren als eine Sammlung leerer Versprechungen entpuppt hat. Der Koalitionsvertrag, der mit zahlreichen Tierschutz-Versprechen so viele Ankündigungen in diesem Bereich enthält wie nie zuvor, wurde am 24. November 2021 veröffentlicht. Außer der Ernennung einer Bundestierschutzbeauftragten ist jedoch zwei Jahre später nichts passiert. „Mit dem Koalitionsvertrag war viel Hoffnung für Tierschutzfortschritte verbunden. Nach zwei Jahren jedoch sind wir bitter enttäuscht. Die politischen Zusicherungen zur Verbesserung der zahlreichen Missstän

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28.11.2023

Futtermittelindustrie, Fleischwirtschaft und Fast-Food-Ketten nicht bereit für kommende EU-Verordnung gegen Entwaldung

Der Großteil deutscher Unternehmen der Futtermittelbranche, Fleischwirtschaft und Systemgastronomie wie Fast-Food-Ketten würde aktuell gegen die EU-Verordnung gegen Entwaldung verstoßen. Dies ergibt eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 62 deutschen Unternehmen. Nur vier der befragten Unternehmen ergreifen derzeit dafür erforderliche Maßnahmen zur Rückverfolgung beim Einsatz von Futter-Soja, bei Palmöl ist es sogar nur eines. Die DUH fordert alle Unternehmen auf, öffentliche Aktionspläne mit konkreten Zielen und Fristen für die Einhaltung der EU-Verordnung gegen Entwaldung vorzulegen. Für Futtermittel für die Fleisch- und Milchproduktio

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28.11.2023

Niedersachsen will mit zwei Erlassen tierschutzwidrige Tiertransporte unterbinden

Das Landwirtschaftsministerium Niedersachsen (ML) hat ein Erlasspaket zu Tiertransporten und Exporten von lebenden Tieren auf den Weg gebracht. Tierschutzwidrige Zustände sollen unterbunden werden. Am 9. Oktober ist der sogenannte „Ägypten-Erlass“ in Kraft getreten. Dieser besagt, dass die kommunalen Behörden Tiertransporte per Schiff nach Alexandria untersagen sollen, wenn als Bestimmungsort ein Stall im dortigen Hafen angegeben ist. Dem Landwirtschaftsministerium liegen glaubhafte Informationen vor, nach denen niedersächsische Rinder nicht wie angegeben dort untergebracht waren. Der angegebene Treibweg durch den Hafen ist für die Tiere nicht passi

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28.11.2023

Verlust von Pflanzendiversität kann sich negativ auf die Kohlenstoffbindung auswirken

Auf artenreichen Graslandflächen wird mehr Kohlenstoff im Boden gebunden als auf artenarmen Standorten. Das zeigen jetzt im Fachmagazin „Natur Communications“ publizierte aktuelle Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojekts, an dem unter anderem auch die Leuphana Universität Lüneburg beteiligt war. Die Ergebnisse zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Diversität und chemischer Zusammensetzung der Vegetation gibt. Die Forscher:innen konnten nachweisen, dass in artenreicheren Umgebungen pflanzliche Biomasse entsteht, die sich nach dem Absterben im Boden langsamer zersetzt. Das hat zur Folge, dass mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert wird. I

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22.11.2023

AbL: „Ein Armutszeugnis für die Agrarministerkonferenz“

Unter dem Vorsitz von Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) tagten am 21. November die Agrarministerinnen und -minister sowie Agrarsenatorinnen und -senator der Länder und des Bundes in einer digitalen Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und konnten sich auf keinen konkreten Beschluss zur Weiterentwicklung der GAP verständigen. Ein „Armutszeugnis“ nennt das die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Die Vorstellungen der Länder insbesondere zu den Öko-Regelungen, die auch die Ablehnung neuer Öko-Regelungen beinhalten, werden in den Statements einzelner Länder sowie von Bundeslandwirt

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20.12.2023

AbL-Bundesvorsitzende Elisabeth Fresen über die Niederungen