Zu einer Tagung „Megatrend Regionalvermarktung 2030 - Chancen für proaktive Direktvermarkter“ hatte die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft gemeinsam mit der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter eingeladen. Und gleich zu Beginn machte Eberhard Prunzel-Ulrich, Vorsitzender der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter und im Vorstand der AbL Niedersachsen/Bremen, deutlich: „Der oft zitierte „Megatrend“ ist noch nicht sichtbar, obwohl die Anzahl der Betriebe und auch die Vielfalt der Produkte stetig wächst“. Das steigende Interesse zeigt sich auch daran, dass die Gelder einer vom Land aufgelegten Förderrichtl
Der Deutsche Bundestag hat in der verganenen Woche den Bundeshaushalt für 2023 und damit auch die Haushaltsmittel für die Agrar- und Ernährungspolitik und konkret darin auch die Öko-Forschungsmittel beschlossen. Nach Ansicht des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) lassen sich mit den dort vorgesehenen 2 Prozent Forschungsmitteln 30 % Bio und der Umbau zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung nicht erreichen. Dazu erklärt BÖLW-Geschäftsführer Peter Röhrig: „Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die Steuergelder von Unternehmen und Beschäftigten zukunftsfähig zu investieren. Öko-Landbau hilft, Krisen zu meistern. Öko-Landwirti
Im Rahmen der Online-Veranstaltung „Wie weiter im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime?“ wurde nach Ansicht des Veranstalters, des agrarpolitischen Sprechers der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling, einmal mehr deutlich, welch enorme und gemeinhin unterschätzte Gefahr von Antibiotikaresistenzen ausgeht. „Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht bei Antibiotikaresistenzen von einer stillen Pandemie. Die WHO sagt auch, wir sollten bestimmte Wirkstoffklassen der Reserveantibiotika nicht mehr in der Tiermast einsetzen, denn sie sollten der Behandlung von Menschen vorbehalten sein. Die EU-Gesetze folgen dieser dringenden Empfehlung aber nicht.
Das indische Umweltministerium hat den Versuchsanbau von gentechnisch verändertem Senf erlaubt. Doch das oberste Gericht des Landes, der Supreme Court, hat diese Erlaubnis vorläufig einkassiert. Erst will es über die Eingabe einer Umwelt-Aktivistin entscheiden. Diese hatte den gv-Senf schon einmal ausgebremst. Die indische Verfassung gewährt einfachen Bürger*innen das Recht, Entscheidungen der Regierung direkt vor dem Obersten Gericht anzufechten, ohne sie vorher auf den Weg durch die Gerichtsinstanzen zu schicken. Die Umweltaktivistin Aruna Rodrigues hat dieses Recht zweimal erfolgreich genutzt – was sie zum Alptraum der indischen Gentech-Befürwort
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Klage gegen die Bundesregierung eingereicht und fordert diese auf, ein Klimaschutzprogramm vorzulegen, das die Klimaziele im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) einhält. Damit Deutschland wie im Klimaschutzgesetz beschlossen bis 2045 klimaneutral wird, müsse die Fähigkeit der Ökosysteme, Treibhausgase zu binden und zu speichern, wesentlich stärker genutzt werden als bisher. Der LULUCF-Sektor umfasst Wälder, Ackerland, Grünland, Feuchtgebiete, Siedlungen und Holzprodukte. Wälder, Feuchtgebiete oder Böden binden und speichern langfristig Kohlenstoff. Hingegen sind entwässerte organische
Agrarpolitischen Fortbildungsreihe der AbL: „Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) – zwischen Bürokratie und Hebel zur Veränderung“ am 1. Dezember ++ „Wir wollen ackern! Landwirtschaftlichen Nachwuchs in Brandenburg gezielt stärken“ am 8. Dezember
Die Europäische Kommission hat den deutschen GAP-Strategieplan genehmigt. Die AbL fordert eine Überarbeitung bereits in 2023. Bundesländer betonen Möglichkeit zur Unterstützung von Umwelt- und Klimaschutz mit dem Strategieplan. Brandenburg kündigt eine Existenzgründungsunterstützung an.
Politikbeobachtungen von Hugo Gödde
Die Europäische Kommission hat den EU-Mitgliedstaaten ein informelles Diskussionspapier (Non Paper) vorgelegt, in dem sie einen Verzicht auf Pestizidverbote in Schutzgebieten vorschlägt und damit ihren eigenen Verordnungsentwurf zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden (SUR) deutlich abschwächt. Der Bauernverband sieht sich damit in seiner massiven Kritik an dem ursprünglichen Kommissionsvorschlag bestätigt, während der Deutsche Naturschutzring (DNR) darin ein fatales Signal zu Lasten von Biodiversität und naturverträglicher Landwirtschaft sieht. Der grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling hält Änderungen am ursprünglichen Vorschlag zwar für richtig, kr
Wirkungsvolle Schritte gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren aus konventioneller Zucht hat das internationale Bündnis Keine Patente auf Saatgut! im Rahmen einer Demonstration vor dem Bundesjustizministerium in Berlin gefordert. Vor dem Ministerium symbolisierten zwei Meter hohe Skulpturen Patente auf Pflanzen. Zu sehen sind u.a. ‚schreiende‘ Tomaten, Brokkoli, Gerste und Mais, die stellvertretend stehen für die wachsende Anzahl von Patenten auf konventionell gezüchtetes Saatgut, die vom Europäischen Patentamt (EPA) in den letzten Jahren erteilt wurden. „Patente auf die herkömmliche Zucht von Pflanzen und Tieren sind in Europa verboten“, bet
Die Bundesregierung hat eine Formulierungshilfe für einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Strompreisbremse inklusive Erlösabschöpfung bei Energieerzeugern vorgelegt. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht in dem Vorschlag einen Irrweg, der das Investitionsklima bei den Erneuerbaren Energien auf lange Zeit zu beschädigen droht und die Einhaltung der Klimaziele riskiert. Anlässlich der Abschöpfungspläne protestieren „Bioenergie-Bauern“ vor dem Bundestag. Unterdessen meldet das Bayerische Landwirtschafsministerium, dass das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt hat, dass kleine Biogasanlagen bis zu einem Megawatt von einer Erlösabschöpfun
Nach einer Verständigung zwischen den beteiligten Ministerien steht nun ein Großteil der noch in den Händen der Bodenverwertungs- und verwaltungsgesellschaft (BVVG) vorhandenen 91.000 ha künftig für die Verpachtung zur Verfügung und soll vorrangig an ökologisch bzw. nachhaltig wirtschaftende Betriebe vergeben werden. Das teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium mit. Für die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) „eine erfreuliche Nachricht“, die zeigt, dass sich Widerstand lohnt. „Das sind sehr positive Nachrichten. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung endlich aufhört, öffentliche landwirtschaftliche Flächen zu privatisieren. Das
In Kanada kommen mit neuen gentechnischen Verfahren veränderte Pflanzen (NGT) bereits ohne Kennzeichnung auf den Markt, berichtete eine Vertreterin des kanadischen Biohandelsverbandes bei der zehnten Konferenz der gentechnikfreien Regionen Europas in Brüssel. Das führe zu großen Problemen für die ökologische Lebensmittelwirtschaft. Und viele befürchten, dass Ähnliches auch in Europa drohen könnte, sollte die EU-Kommission 2023 die rechtlichen Regeln für Produkte neuer gentechnischer Verfahren lockern. Save our Seeds, das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, und der europäische Bio-Dachverband Ifoam EU haben deshalb die Tagung organisie
Wolfgang Reimer neuer Vorsitzender der Agrarsozialen Gesellschaft ++ Parlamentarische Staatssekretärin Manuela Rottmann will Oberbürgermeisterin in Frankfurt/Main werden
Die Biomilcherzeugungskosten in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2021/22 bei 66,97 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten um 2,68 Cent pro Kilogramm gestiegen, so dass der Index von 96 auf 100 Punkte kletterte. Dies ist der höchste Kostenstand der letzten sieben Jahre. Insbesondere die Futterkosten sind so hoch wie nie. Bei einem Niveau von 13,62 Cent pro Kilogramm sind sie im Vergleich zum Vorjahr um 3,99 Cent (41 %) gestiegen. Dazu kamen die starken Kostensteigerungen bei der Energie (+ 24 %). Das teilt die MEG Milch Board mit Blick auf die im Auftrag der MEG Milch Board, des European Milk Board (EMB) und des Bundesverband d
Zwar hat sich der Berufungsausschuss der Europäischen Kommission zur Verlängerung von Glyphosat nicht mit qualifizierter Mehrheit für eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat ausgesprochen, der Genehmigungszeitraum für den Wirkstoff Glyphosat wird aber dennoch um ein Jahr verlängert, auch wenn viele EU-Staaten der Verlängerung nicht zugestimmt haben. Eigentlich läuft die Zulassung für Glyphosat am 15. Dezember aus. Die wissenschaftliche Prüfung durch die EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für die Neuzulassung, auf die die Antragsteller ein Anrecht haben, liegt jedoch noch nicht vor. Martin Häusling, agrarpolitscher Sprecher der Grünen
Um das Potential der Moore zu heben und mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung in Einklang zu bringen, hat das Bundeskabinett der Nationalen Moorschutzstrategie, welche das Bundesumweltministerium vorgelegt hat, zugestimmt. Damit soll ein Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung geleistet sowie die für Moorgebiete typische Artenvielfalt besser geschützt und wiederhergestellt werden. Umweltverbände und der Bauernverband (DBV) sind sich einig, dass beim Moorschutz die Landwirtinnen und Landwirten mitgenommen werden müssen. Strittig ist, dass die Moorschutzstrategie bei der Umsetzung das Prinzip der Freiwilligkeit anstrebt. Die M
„Die Herausforderungen im Naturschutz sind insbesondere angesichts von Biodiversitäts- und Klimakrise dringlich. Neue Lösungsansätze, die aus der biotechnologischen Forschung und Entwicklung angeboten werden, sind aber nicht aufgrund dieser Dringlichkeit per se für den Naturschutz geeignet oder gar unumgänglich – vielmehr sind sie in einer Gesamtschau und im Detail zu beurteilen,“ so das Fazit des neuen Positionspapiers des Bundesamt für Naturschutz (BfN) „Gentechnik, Naturschutz und biologische Vielfalt: Grenzen der Gestaltung“. Die vorgeschlagenen Ansätze seien nicht geeignet, um die postulierten Zwecke zu erreichen, die Erfolgsaussichten seien unkla
Das Land Niedersachsen hat die Bereitschaft von Bäuerinnen und Bauern zur Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen unterschätzt. Ein vom Land angebotenes Förderprogramm wurde deutlich überzeichnet, weshalb die scheidende Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) eine Deckelung bei der Bewilligung verkündet hat. „Ein völliges Unding“ nennt das Vorgehen der Ministerin das niedersächsische Landvolk und für den AbL-Landesverband Niedersachsen sieht Planungssicherheit anders aus, da etliche Betriebe bereits in Vorleistung gegangen sind. Von der neuen grünen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte fordern Landvolk und AbL ein Überdenken respe
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Alle Jahre wieder gibt es inzwischen und mit wachsender Beka