In einem offenen Brief appellieren LsV Deutschland, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM), MEG Milch Board, Freie Bauern und European Milk Board (EMB) an Bundeskanzler Scholz, den Art. 148 der gemeinsamen Marktorganisation (GMO) endlich anzuwenden. Da die Ressortabstimmung des vorliegenden BMEL-Entwurfs hakt, muss Bundeskanzler Scholz die Stärkung der Milcherzeuger jetzt zur Chefsache machen. Nachfolgend der Brief im Wortlaut. Zu Jahresbeginn sind viele Bäuerinnen und Bauern mit ihren Demonstrationen auf der Straße gewesen, weil Ansprüche und Markterträge nicht mehr zusammenpassen. Erklärt
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Die Discounter erhöhen beim Tierwohl den Druck und geben sogar noch extra Gas. Ab sofort bietet Aldi Süd Rindfleisch nur noch aus den höheren Haltungsformen (HF) 3 (Laufhof) und 4 (Weidehaltung oder Bio) an und zwar nur mit deutscher Herkunft. Zuvor hatte der Discounter bereits Trinkmilch und Putenfrischfleisch komplett auf HF 3 und mehr umgestellt, weil Tierwohlware immer beliebter wird, wie es aus Mülheim, dem Stammsitz des führenden Discounters heißt. Damit werde das Ziel im „Aldi-Haltungsversprechen“, bis 2030 komplett auf höheres Tierwohl umzustellen, schon sechs Jahren früher erreicht. Fleisch aus deutsche
In Niedersachsen haben die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement nach einer Videokonferenz des „Dialogforums Weidetierhaltung und Wolf“ mit Umweltminister Christian Meyer angekündigt, die dortige Mitarbeit ruhen zu lassen. Verständnis dafür zeigt Ottmar Ilchmann, der Vorsitzende der AbL-Niedersachsen, die dem Aktionsbündnis nicht angehört, jedoch gemeinsam mit Vertreter:innen des Naturschutzes, der Wissenschaft und kommunalen Akteuren Mitglied in dem im letzten Jahr von der Landesregierung respektive dem Umweltministerium initiierten Dialogforum ist. Ein Streitpunkt: Zu den vom Umweltministerium verkündeten „Schnellabschüssen“
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland hat den Bio-Händler Dennree zum „Landgrabber des Jahres 2024" gekürt. Die Preisverleihung fand flankiert von Traktoren vor einer Denns BioMarkt-Filiale in der Dresdener Neustadt statt. Zu Beginn des Jahres hatte Dennree die Agrargenossenschaft Großzöbern im Vogtland gekauft und bewirtschaftet nun über 6000 ha Land. Die AbL vergibt den Preis seit 2019. Sie macht damit auf die Bedrohung der bestehenden Landwirtschaftsbetriebe durch die Konkurrenz durch außerlandwirtschaftliche Großkonzerne aufmerksam. Anlässlich der Verleihung des Preises erklärt Anne Neuber, Geschäftsführerin d
Seit über zwanzig Jahren soll die Agro-Gentechnik die vom Aussterben bedrohte Amerikanische Esskastanie retten. Doch in Anbauversuchen waren die Gentech-Kastanien nicht so pilzresistent und gesund wie erwartet. Die Ursachenforschung zeigte exemplarisch, was bei gentechnischen Eingriffen alles schiefgehen kann. Im Dezember 2023 teilte die Stiftung zur Rettung der Amerikanischen Kastanie (The American Chestnut Foundation, TACF) mit, dass sie die Entwicklung der gentechnisch veränderten (gv) Amerikanischen Kastanie Darling 58 einstellen werde. Aufgrund erheblicher Leistungseinschränkungen sei sie nicht geeignet, die amerikanischen Kastanienwälder wiede
Der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr in Deutschland setzt sich laut einer Mitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auch 2023 fort. Auf Basis neuer Berechnungen sank nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2023 um 430 Gramm auf nunmehr 51,6 Kilogramm. Laut einer Mitteilung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) haben die Verbraucher:innen in den Montane Januar und Februar wieder etwas mehr Fleisch gekauft als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Den größten prozentualen Rückgang verzeichnen laut BLE Rind- und Kalbfl
Der Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zur Anwendung des Art. 148er der gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der EU befindet sich seit Ende März in der Ressortabstimmung. Die Verbände MEG Milch Board, LsV Deutschland, AbL, BDM und EMB begrüßen und unterstützen, dass das BMEL den Art. 148 endlich anwenden will, da die Vorgängerregierung diesen notwendigen Schritt versäumt hat. Allerdings sind die Verbände enttäuscht von der noch viel zu unklaren und in Teilen unwirksamen Ausgestaltung dieses Entwurfs und fordern Nachbesserungen. In der Analyse sind sich sowohl die Verbände als auch der Bauernverband und die Milchindustrie einig, dass
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ „Ich wollte nicht mehr an die Molkerei mit den niedrigsten Auszahlungspreisen liefern,“ so begründete Antonius Tillmann auf der AbL-Milchtagung Anfang März den Austritt aus „seiner“ Molkereigenossenschaft DMK (Deutsches Milchkontor, Bremen). Das war ihm sicherlich nicht leichtgefallen. Schließlich ist er als Bezirksvorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes sozusagen der Bauernpräsident von Ostwestfalen-Lippe. Aber das genossenschaftliche Unternehmen, das sich „DMK-Group“ nennt, sei zu groß und unübersichtlich geworden, um noch Einfluss nehmen zu können. Dramatischer Aderlass Damit steht
In einer „Maienfelder Erklärung“ mit der Überschrift „Wolfspolitik als Naturschutzproblem“ weisen Personen aus Forschung und Lehre, Vertreter und Vertreterinnen von Biosphären- und Naturparken sowie weitere Biologen und Naturschützer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz darauf hin, dass die Ausbreitung der Wölfe zu zunehmenden Konflikten mit vielfältigen anderen nationalen Naturschutzzielen einschließlich nationaler und internationaler Erhaltungsziele führt. Insbesondere um artenreiche, weidegeprägte Landschaften zu erhalten, brauche es rasch ein regional differenziertes, aktives Wolfsmanagement. „Die extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaf
Im Jahr 2022 wurden in Haushalten auf allen Kontinenten täglich mehr als 1 Milliarde Mahlzeiten verschwendet respektive weggeworfen, während 783 Millionen Menschen von Hunger betroffen waren und ein Drittel der Menschheit von Ernährungsunsicherheit betroffen war. Die Verschwendung von Lebensmitteln schadet der Weltwirtschaft und trägt zu Klimawandel, Naturverlust und Umweltverschmutzung bei. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse eines Berichts des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der jetzt veröffentlicht wurde. Im Jahr 2022 wurden 1,05 Milliarden Tonnen Lebensmittelabfälle erzeugt, was 132 Kilogramm pro Kopf und fast ein Fünftel aller d
Die besonders artgerechte und umweltschonende Haltung von Tieren verursacht höhere laufende Kosten für die tierhaltenden Betriebe. Jetzt startet im Rahmen des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung die Förderung laufender Mehrkosten. Dazu erklärt die für die Antragstellung zuständige Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Ab dem 15. April 2024 können sich zunächst Erzeugerorganisationen und Kontrollsysteme einmalig bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) für die Teilnahme am neuen Förderprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums anerkennen lassen. Nach Bestätigung der Förderfähigkeit haben die Mitgliedsbetriebe diese
Der Trend in der Landwirtschaft zur Umstellung vom konventionellen auf den ökologischen Landbau hält an. Im Jahr 2023 haben in Deutschland rund 28.700 Betriebe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus gewirtschaftet, das waren 10% mehr als im Jahr 2020 (26.100 Ökobetriebe). Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 mit. Damit arbeitete mehr als jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb (11%) gemäß diesen Vorgaben. Ökologisch bewirtschaftete Flächen von 2020 bis 2023 um 16% gewachsen Mit zunehmender Zahl der Ökobetriebe wird auch mehr landwirtschaftlich genutzte Fläche ökologisch bewirtschaft
Neue EU-Forschungsprojekte zu Nachweis und Rückverfolgbarkeit neuer Gentechnik in Lebensmitteln bringen nach Ansicht des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) Bewegung in die Debatte um die künftige Gentechnik-Regulierung der EU. Auch der VLOG ist an der Suche nach den Nachweisverfahren beteiligt. Der politische Prozess um die Gentechnik-Neuregulierung in der EU tritt nach Ansicht des VLOG derzeit auf der Stelle, wie auch in der vergangenen Woche im EU-Agrarministerrat erneut deutlich wurde. Vieles drehe sich dabei immer wieder um die Behauptung, mit neuen Gentechnikmethoden (NGT) ließen sich angeblich so etwas wie „naturidentische“ Pfl
Die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Agrarpolitik, wie zum Beispiel das Zurückdrehen von ökologischen Mindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die Notwendigkeit eines Bürokratieabbaus oder die nur schleppenden Entwicklungen hin zu mehr Tierwohl, veranlassen Organisationen wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft oder Bioland dazu, auch an einem Feiertag wie dem Ostermontag, dem 1. April, sich öffentlich aktiv für entsprechende Veränderungen einzusetzen. AbL: Landwirtschaft von Straßenverkehrsordnung befreien Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. fordert die Bundesregierung daz
Im Vorfeld des EU-Agrarministerrats hatten Verbände wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) oder der BUND vor einer „Aufweichung der GAP“ respektive einem “Rollback in der Agrarpolitik“ gewarnt und den Kanzler und den Landwirtschaftsminister aufgefordert, ein einseitiges und kurzfristiges Schleifen von dringend benötigten ökologischen Grundanforderungen in der GAP (GLÖZ-Standards) zu verhindern – ohne Erfolg. Im Eiltempo haben die EU-Agrarminister:innen unter Stichworten wie „Vereinfachung der GAP“ oder „Bürokratieabbau“ und mit Verweis und als Antwort auf die Bauernproteste beschlossen, GAP-Umweltauflagen deutlich zu lockern. Deutl
Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) jetzt mitteilt, hat der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten beim BMAS am 5. September 2023 empfohlen, eine neue Berufskrankheit mit der Bezeichnung „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ in die Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen. Nach Ansicht der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ist damit Parkinson erworben durch Pestizide schon jetzt als Berufskrankheit anerkannt. Das bedeutet, dass Betroffene jetzt Anspruch auf Unterstützung und gegebenenfalls Entschädigung haben, zuständig sind die jeweiligen Berufsgenossenschaften. Vor rund zwölf Jahren hatte
Als wenig hilfreich dürften die meisten Expert:innen der EU-Mitgliedsländer den neuesten Bericht des belgischen Expertenrates „Superior Health Council“ (SHC) ansehen. Offensichtlich wurde der Bericht veröffentlicht, um die belgische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission in ihren Bemühungen für eine Deregulierung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) zu unterstützen. Doch der Inhalt ist nach Ansicht von Testbiotech enttäuschend und zum Teil irreführend. Anders als die französische Behörde ANSES, das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Umweltbundesamt in Österreich (UBA), befasst sich der SHC eher theoretisch mit der Technologie, oh
Unter dem Punkt „Sonstiges“ standen auch die neuen genomischen Techniken (NGT), Genome Editing oder CRISPR/Cas, auf der Tagesordnung des EU-Agrarrats. Zu einer Einigung oder Beschlussfassung kam es nicht. Vorgesehen war lediglich eine Information des Rates durch die Delegation Spaniens zur „Bedeutung der Bereitstellung neuer Pflanzenzüchtungsstrategien für den Agrar- und Lebensmittelsektor auf der Grundlage von Genom-Editierungstechniken, um dessen Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und Rentabilität zu stärken“. Unterstützt wurde diese Zustimmung zum Einsatz der NGTs und im Grundsatz zu dem Legislativvorschlag der EU-Kommission im Vorfeld bereits von
Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM) wirft dem Milchindustrie-Verband (MIV) vor, die Lage der Milcherzeuger zu rosig darzustellen und keinen Mut für notwendige milchmarktpolitische Änderungen zu haben. Eine Branche, die sich durch das Mantra “Weiter so wie bisher” auszeichne, habe sich eigentlich schon selbst abgeschrieben. Die Milchindustrie hat sich nach Ansicht des BDM beim 14. Berliner Milchforum Ende vergangener Woche viel Mühe gegeben, darzustellen, dass es keine Notwendigkeit für ein politisches Handeln im Sinne der Milchviehhaltung gebe. So sah Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrieverbandes und Vorstandsvorsitzender d
Die Aprilausgabe der Unabhängigen Bauernstimme ist da – und greift schwerpunktmäßig am Beispiel Milchvermarktung und Kuhhaltung die (markt)politischen Entwicklungen auf, die durch die Bauernproteste wieder auf die Tagesordnung gerückt sind – oder auch nicht. Ganz vorne in der Diskussion steht der Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung der EU (GMO). Wie muss eine Vertragspflicht zwischen Milcherzeuger und -verarbeiter ausgestaltet werden, damit die Position der Milchbäuerinnen und -bauern dadurch wirksam gestärkt werden kann? Welche weiteren Instrumente spielen eine Rolle? Was gibt es überhaupt bei Vertragsgestaltungen zu beachten? Handreichunge
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Der bäuerliche Blick auf den aktuellen Milchmarkt und dessen