Klimawandel und Landwirtschaft für die Generation Mengenlehre: Zum einen spürt die Landwirtschaft seit den letzten drei trockenen Jahren massiv die Auswirkungen des Klimawandels; Betriebe probieren mit unterschiedlichen Anpassungsstrategien zu reagieren. Zum anderen praktiziert die Landwirtschaft nach wie vor unter vielen Aspekten in einer Art und Weise, die den Klimawandel weiter vorantreibt. Aber es gibt eben, legt man beide Aspektkreise verschoben übereinander, auch die Schnittmenge: Maßnahmen, die Bauernhöfen helfen, mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels umzugehen, und gleichzeitig den negativen Einfluss, den die Landwirtschaft auf den Kl
Fast genau vor einem Jahr berichtete agrarheute von der abnehmenden Bedeutung Deutschlands als Standort für die Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel. Dabei sei die Zulassung eines Pflanzenschutzmittels hierzulande ein „Qualitätssiegel“ gewesen. Genau um diese Qualität der zugelassenen Pflanzenschutzmittel sorgt man sich beim Umweltbundesamt (UBA). Das Phänomen der abnehmenden Zahl von in Deutschland gestellten Zulassungsanträgen, so der Fachgebietsleiter Pflanzenschutz im Umweltbundesamt, Dr. Jörn Wogram, hängt auch mit dem hohen Stellenwert des Umweltschutzes in Deutschland zusammen. „Bei in Deutschland zugelassenen Pflanzenschutzmitteln konnten sich
Die EU-Kommission hat Ende April 2021 einen Bericht zum „Status neuartiger genomischer Verfahren“ herausgegeben. Darin bestätigt sie die Auffassung des Europäischen Gerichtshofes, dass auch neue Gentechniken Gentechnik sind. Allerdings sei das geltende Gentechnikrecht „nicht zweckmäßig“. Die Kommission wird einen Konsultationsprozess „zur Gestaltung eines neuen Rechtsrahmens“ einleiten. Konkret könnten zukünftig viele der neuen Gentechnikanwendungen von der Regulierung nach Gentechnikgesetz ausgenommen oder ihre Regulierung stark abgeschwächt werden. Unabhängige Bauernstimme: Sehr geehrte Frau Ministerin Schulze, teilen Sie die Auffassung der EU-Kommi
Nach zähem Ringen hat die Bundesregierung am 13. April die Gesetzentwürfe zur nationalen Ausgestaltung der zukünftigen europäischen Agrarpolitik (GAP) verabschiedet. Für die Förderperiode ab 2023 wurden damit, grob dargestellt, die folgenden Rahmenbedingungen definiert: 25 Prozent der Gelder der ersten Säule (ca. 1 Mrd. Euro jährlich) sollen zukünftig für die sogenannten Öko-Regelungen bereitgestellt werden. Ein ansteigender Anteil von zu Beginn zehn Prozent und letztlich 15 Prozent der ersten Säule soll in die zweite Säule umgeschichtet werden (ca. 492 bzw. 737 Mio. Euro jährlich). Jeweils zwei Prozent der ersten Säule (ca. 85 Mio. Euro jährlich) sol
Unabhängige Bauernstimme: Herr Ostendorff, auch wenn in Brüssel die grundlegenden Verhandlungen zur Ausgestaltung der europäischen Vorgaben in den Trilogverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, konkretisieren sich die Planungen in Deutschland. Nach ersten Vorschlägen von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner hat sich die Sonder-AMK auf Vorschläge geeinigt, die jetzt fast ohne Änderungen übernommen wurden. Wie zufrieden sind Sie mit diesen Ergebnissen? Friedrich Ostendorff: In vielen Punkten sind die Ergebnisse der Agrarministerkonferenz ein Fortschritt gegenüber dem ersten Vorschlag aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Das war eine gute Vo
Dorothee Lindenkamps Betrieb in Hünxe am Niederrhein liegt am Rande des Ruhrgebiets, die Zeche in zwei Kilometer Entfernung schloss 2007. Auf den übriggebliebenen Halden stehen mittlerweile große Windräder. „Bei uns ist Kiesunterboden, da läuft das Wasser schnell ab. Das merken wir bei der Trockenheit zur Genüge“, sagt sie, während sie auf die immer noch trockene Wiese blickt. Die engagierte rheinische AbLerin ist eine erfahrene Milchbäuerin und kennt noch jede ihrer 68 Kühe beim Namen. „Das war bei uns immer so, und ich hab das beibehalten.“ Die Kuhzahl passte bisher auch immer gut zur Flächenausstattung des Betriebes, der mit 44 ha Ackerland und 2
Ferkelaufzuchtställe mit hohen Tierwohlansprüchen sind in der breiten Praxis wenig anzutreffen. Schließlich gibt es derzeit auch noch keine Festlegung, wie zum Beispiel ein Aufzuchtstall nach dem staatlichen Tierwohlkennzeichen der höchsten Stufe drei aussehen soll. Was es gibt, sind aber Pioniere, die sich schon vor 20 Jahren auf den Weg zu mehr Tierwohl gemacht haben. Der hier vorgestellte Stall erfüllt aller Voraussicht nach die höchste Stufe der staatlichen Tierwohlkennzeichnung und ist darüber hinaus auch noch sehr kostengünstig zu bauen und zu bewirtschaften. Auf Tierwohlkurs Wer einen kleinen Aussiedlungsbetrieb im Nebenerwerb wie den der Öste
Eines haben wir auf alle Fälle erreicht: Die zukünftige Ausgestaltung der EU-Agrarförderung (GAP) wird nicht mehr in unzugänglichen Hinterzimmern verhandelt, die Medien und die Gesellschaft verfolgen das Geschehen mit regem Interesse. Und: Wir waren und sind sehr gut vorbereitet. Seit 2018 liegt unser Vorschlag auf dem Tisch, wie die Subventionen künftig an gesellschaftlich gewünschte Leistungen für Umwelt-, Klima- und Tierschutz geknüpft werden können und dabei viele Höfe ihr Einkommen darüber sichern können. Nur ein entscheidendes Detail hatten wir damals vergessen: das Marketing. „AbL-Punktesystem“ klingt irgendwie nicht so richtig toll, wahrschei
Auch wenn Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Anschluss an die dreitägige Sonder-Agrarministerkonferenz in Berlin nicht zusagen wollte, dass sie die im Konsens beschlossenen Kompromisse der LänderagrarministerInnen zu 100 Prozent umsetze, wären diese gegenüber dem ersten Aufschlag aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium dennoch ein größerer Schritt, wenn auch kein Sprung zu mehr Umweltleistungen. Immerhin 25 Prozent sollen in die Ausgestaltung der Eco-Schemes fließen, bei Klöckner waren es 20. Auch soll ein über die Jahre in drei Schritten steigender Anteil der Mittel, beginnend bei zehn Prozent 2023 bis zu 15 Prozent 2027, in die zweite
Wenn ein Hollywood-Regisseur einen Film über den heutigen Zustand der Welt drehen würde, dürfte es wohl ein Horrorfilm werden. „Im Banne der Viren“ oder „Der Angriff der Killerviren“ könnte er heißen, wenn es den Filmtitel nicht schon gibt. Tatsächlich wird die ganze Welt seit über einem Jahr von Viren bestimmt. Besonders das Corona- Virus Covid-19 hält die Welt in Atem. Erste Welle, zweite Welle, dritte Welle, ... mit Mutanten aus Großbritannien, Brasilien oder Südafrika, ... und immer wieder suchen wir das Licht am Ende des Tunnels. Afrikanische Schweinepest Dabei ist in der Tierhaltung seit Jahren der Kampf gegen tödliche Viren ein Schwerpunkt de
Das EU-Mercosur-Abkommen steht vor dem Ratifizierungsprozess, allerdings ist der Zeitplan derzeit unklar, ebenso der Stand der Rechtsförmigkeitsprüfung des Vertragstextes in der EU. Es hagelt Kritik von verschiedenen Seiten, etwa von der europäischen Ombudsfrau Emily O’Reilly: „Die EU hätte vor einem Abschluss belegen müssen, dass sie die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und andere Fragen vollständig berücksichtigt hat.“ Solch eine Folgeabschätzung wurde bisher bei allen EU-Handelsabkommen rechtzeitig vor einer politischen Einigung und dem Ratifizierungsprozess vorgelegt – nur beim EU-Mercosur-Abkommen liegt keine finale Version vor. Die Arbeitsg
Nie war Landwirtschaft in der gesellschaftlichen Diskussion so präsent wie jetzt, das jedenfalls ist meine Wahrnehmung. Und natürlich werden die Lösungen nicht einfacher, wenn viele, auch zum Teil nur indirekt Beteiligte, ein Thema diskutieren. Eine gute Basis ist, dass sich alle der Bedeutung der Landwirtschaft als Grundlage der Ernährungssicherung bewusst sind. Gleichzeitig schließen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe ihre Hoftore zum letzten Mal, werden die ländlichen Räume leerer, die verbleibenden Betriebe größer. Vor diesem Hintergrund wie auch dem der in den vergangenen drei Jahren ganz direkt zu erlebenden Veränderungen infolge des Klimaw
Interview mit Prof. Friedhelm Taube, Abteilung Grünland und Futterbau der Universität Kiel Unabhängige Bauernstimme: Herr Professor Taube, die Landwirtschaft in Deutschland ist hocheffizient und leistungsstark. In der aktuellen Diskussion werden immer wieder Stimmen laut, die fordern, diesen Standortvorteil zu nutzen, um Nahrungsmittel nicht nur für uns, sondern auch in zunehmendem Maß für den Export zu produzieren. Prof. Dr. Friedhelm Taube: Man muss festhalten, dass wir in den letzten 15 bis 20 Jahren den Selbstversorgungsgrad massiv gesteigert haben. Das gilt insbesondere für die Bereiche Schweinefleisch sowie Milch. Hier liegen wir jeweils weit
Die Wiederansiedlung und Ausbreitung des Wolfes in Deutschland ist von Konflikten begleitet. Dabei geht es meist weniger um Fakten oder um Probleme und deren Lösungen, sondern sehr viel mehr um die Auseinandersetzung mit bewussten Falschinformationen und Hysterie. Das verwundert nicht, denn die vom Wolf ausgelösten Imaginationen und Assoziationen sind Teil unserer kulturellen DNA. So wird „die Wiederausrottung“ oder zumindest die „Einrichtung von wolfsfreien Gebieten“ gefordert, und bestimmte jagdliche Kreise verlangen die Freigabe einer allgemeinen Jagd auf den Wolf und die grundsätzliche Einführung einer „Notwehrsituation“ bei Begegnungen. Wenn wir
Ich meine, sie schon als Jugendlicher bei Kundgebungen der „Notgemeinschaft Deutscher Bauern“ Anfang der 60er Jahre gesehen zu haben: die schwarze Fahne mit Pflug und Schwert. Anders als damals löst ihr Zeigen heute heftige Proteste aus. Die Proteste sind angesichts des politischen Umfeldes, das zu der Fahne gehört, auch sehr gut zu verstehen. Meines Erachtens steht die Fahne aber nicht für eine, sondern für zwei sehr verschiedene Erzählungen. Bauernfahne / Sensenfahne Die Fahne entstand als individueller Beitrag des Bauernsohns und damaligen Volkshochschullehrers Peter Petersen aus dem Dorf Arenborn in Schleswig-Holstein (später war er Schulungsleit
Der Wir-haben-es-satt-Protest vor Ort war diesmal coronabedingt nicht ganz so groß. 30 Trecker vorzugsweise aus dem Berliner Umland, zwei Handvoll reale und 10.000 virtuelle Demonstranten – Menschen, die ihren Fußabdruck verbunden mit ihren agrarpolitischen Forderungen vor's Kanzleramt geschickt hatten. Pünktlich zum WHES-Protest am 16. Januar veröffentlichte die Jugendorganisation des BUND – die BUNDjugend – eine Vision der Jugend für ein Landwirtschafts- und Ernährungssystem der Zukunft. Mitgetragen wird die Erklärung von elf weiteren Jugendorganisationen, von der jungen AbL über das Junge Bioland und das Bündnis Junge Landwirtschaft bis zu Nabu- und
China, China, immer wieder China – in Abwandlung des legendären Ausrufes eines Fußballreporters bei der WM 1954 könnte man heute die Wirkungen des internationalen Agrarhandels und der Weltmarktpreise bewerten, die auch unsere Preise beeinflussen. Auf dem deutschen Schweinemarkt brachten im Herbst Winter 2019/2020 die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China mehrere Monate die Preise auf ein Rekordhoch, das die Konten mancher Schweinebauern und vor allem der Fleischexportindustrie füllte. Nach den coronabedingten Schlachthofschließungen und vor allem nach dem Ausbruch der ASP bei uns kehrte sich die Schweinewelt um. China sperrte die Einfuhr
„26.000 Menschen haben noch im letzten Jahr, vor Corona, gegen die herrschende Agrarpolitik demonstriert“, berichtete die RBB-Abendschau am 16. Januar 2021. Letztes Jahr, im Januar 2020, blickten wir auf ein Jahrzehnt „Wir haben es satt!“, mehr als eine Viertelmillion Menschen insgesamt waren in diesen zehn Jahren auf die Straße gegangen: gegen das Höfesterben und für eine gerechtere Agrarpolitik, für mehr Tierwohl, Klima- und Artenschutz. Auch im Januar 2020 war das Corona-Virus bereits in der Welt, doch hier in Europa fühlten wir uns noch sicher. Ein Jahr später war das anders – Wochen und Monate des Bangens lagen hinter uns: Kann und darf die Wir-ha
Wer hätte das gedacht! Nach einem Jahr großer Bauernproteste für und gegen Düngeverordnung, Bauernbashing, Insektenschutz, aber auch Agrarwende oder GAP-Reform sind wir jetzt, Ende 2020, schließlich beim Schlüsselthema für den Fortbestand der bäuerlichen Landwirtschaft und die Existenzsicherung möglichst vieler Betriebe angekommen: Bei den Erzeugerpreisen für Lebensmittel. Es begann Anfang November mit Aktionen frustrierter und wegen erneuter Rabattschlachten erboster Bäuerinnen und Bauern bei einigen Zentrallagern der großen Lebensmittelhändler im Nordwesten. Dann folgten die koordinierten Aktionen der im Milchdialog zusammengeschlossenen Verbände bei
„Der Ferkelerzeuger trinkt Wasser, der Mäster Wein und der Handel trinkt Sekt“, diese alte Schweinehalterweisheit bestätigt sich in dieser Zeit wieder einmal. Die Schlachthofschließungen durch Corona und die Exporteinschränkungen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) haben den Schweinemarkt komplett durcheinandergewirbelt. Der „Schweinestau“ in den Mastställen bewegt sich weiterhin bei etwa 500.000 Schweinen und wird auch bedingt durch neue Coronafälle in einzelnen größeren Schlachthöfen nicht geringer. In der Folge sind die Schlachtgewichte von sonst 96 kg auf über 100 kg/Schwein angestiegen und der Schweinepreis auf 1,19 Euro/kg gefallen, wenn de
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Medienrecherchen haben enthüllt, dass das PR-Unternehmen ein