07.09.2018

Die Gesellschaft muss es vorantreiben

Seit der Gründung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist Frankreich Empfänger des größten Anteils des GAP-Budgets. Für den Zeitraum von 2014 bis 2020 bekommt Frankreich durchschnittlich 9,1 Milliarden Euro pro Jahr. Das Land nutzt das Geld zu 84 % (nämlich 7,7 Milliarden) für die erste Säule, während nur 1,4 Milliarden in die zweite Säule gehen. Da die aktuelle GAP ein Subsidiaritätsniveau zugunsten der EU-Mitgliedsstaaten eingeführt hat, unterscheidet sich die Aufteilung des Budgets innerhalb jeder Säule zwischen Deutschland und Frankreich deutlich. Die Finanzausstattung Frankreichs für die erste Säule der GAP ist zur Zeit folgendermaßen aufgeteilt: 3

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07.09.2018

Hofabgabeklausel muss weg!

Frau Sieverdingbeck-Lewers, die von Ihnen vertretenen Kläger waren vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich. In seinem Beschluss erklärt das Gericht das Gesetz zur Alterssicherung der Landwirte für in Teilen verfassungswidrig. Um welche Teile handelt es sich hierbei und was wird hier geregelt? Jutta Sieverdingbeck-Lewers: Bislang mussten Landwirte ihren landwirtschaftlichen Betrieb abgeben, wenn sie eine Altersrente oder andere Renten nach dem Gesetz zur Alterssicherung erhalten wollen. Ein Landwirt durfte dann maximal 8 ha Ackerfläche selbst bewirtschaften. Diese in § 11 Abs.1 Nr. 3 i.V.m. § 21 ALG normierte Verpflichtung zur Abgabe des landwirts

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29.06.2018

GAP-Reform für Bauern und Gesellschaft

Licht und Schatten hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner in den Vorschlägen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der nächsten Jahre gesehen. Ähnlich ging es der AbL, wobei wir zum Teil dort mehr Licht gesehen haben, wo die Ministerin Schatten ausgemacht hat. Die EU-Kommission hat nämlich einen alten AbL-Vorschlag aufgenommen und eine Obergrenze für die Direktzahlungen bei 100.000 Euro je Betrieb und Jahr vorgeschlagen, um die ungerechte Verteilung der Gelder abzumildern. Oberhalb dieser Grenze können Lohnkosten dafür genutzt werden, diese Kürzungen zu vermeiden. Allerdings schlägt die Kommission vor, dass 100 % der Lohnkosten angerechnet werden

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29.06.2018

Zauberer aus Stahl

Mechanische Unkrautbekämpfung ist ein Zukunftsthema Hacken sind gerade der heiße Scheiß, könnte man meinen. Auf den DLG-Feldtagen im sachsen-anhaltinischen Bernburg war der Andrang groß, wenn bei den Maschinenvorführungen mechanische Unkrautbekämpfung auf dem Programm stand. Dabei war dort auf einem ziemlich unkrautfreien Rübenacker eher wenig Wirkung von Striegel und Hacke zu sehen, geschweige denn große Unterschiede. In den letzten Jahren hat es in dem Segment viel Bewegung in Sachen technischer Innovationen gegeben. Offenbar ermöglicht das nicht nur Technikfreaks einen Zugang, ohne eventuelle Berührungsängste mit der Ökoecke haben zu müssen. Der er

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29.06.2018

Gentechnik-Kommunikationsleitfaden der Industrie

Die Gentechnikindustrie und die ihr nahestehenden Wissenschaftler haben sich aufgestellt. Ziel ist es, die Regierungen zu überzeugen, dass Produkte (Pflanzen und Tiere), die mittels „Genom-Editing“-Verfahren, wie beispielsweise CRISPR/Cas, erzeugt wurden, keine Risikobewertung und Zulassungsverfahren durchlaufen sollen. Am liebsten global, um Handelshemmnisse, wie bei der alten Gentechnik – Zulassungsverfahren, Kennzeichnung, Nulltoleranz für nicht zugelassene GVO und Rückverfolgbarkeit – zu vermeiden. Dies geht aus einem internen Kommunikationsleitfaden hervor, den die ISF (International Seed Federation) entwickelt hat. Die konzernkritische Organisati

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07.06.2018

27 mal EU-Agrarpolitik

Das Gemeinsame an Europas Politik für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung droht zu verschwinden. Die EU-Kommission legt für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nur noch allgemeine Ziele, einen groben Rahmen für Maßnahmenbereiche und Grundanforderungen sowie wenig wirksame Indikatoren zur Ergebniskontrolle vor. Sowohl für die verschiedenen Direktzahlungen als auch für die Förderbereiche der ländlichen Entwicklung (2. Säule) übergibt die Kommission die Verantwortung nun weitgehend in die Hände der Mitgliedstaaten. Den gleichen Weg bereitet sie auch im Bereich der Marktbezogenen Maßnahmen vor. Je weniger es in der EU-Agrarpolitik um gemeinsame Marktor

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07.06.2018

Milch gegen Maschinen

EU-Freihandelsgespräche mit Australien und Neuseeland Die Handelsminister, in Deutschland vertreten durch das Wirtschaftsministerium, haben entschieden: Die EU-Kommission beginnt Freihandelsgespräche mit Neuseeland und mit Australien. Ozeanien hat ein klares Interesse daran, Milch- und Fleischprodukte, vor allem von Rindern und Schafen, zu exportieren. Nur im Gegenzug einer entsprechenden Marktöffnung werden sie ihre Märkte für Maschinen, Chemikalien oder verarbeitete Lebensmittel aus Europa öffnen – Auge um Auge, Zahn um Zahn. Was es bedeuten könnte, bzw. welche Exportpotentiale Ozeanien hat, zeigen Berechnungen des Thünen-Institutes. Im Falle eine

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07.06.2018

Bald 27 verschiedene EU-Agrarpolitiken

Die EU-Kommission will den Mitgliedsstaaten ab 2021 die Auswahl und Ausgestaltung der Maßnahmen überlassen. Nur die Kappung will sie selbst regeln Für die 1. Juni hat die EU-Kommission die Veröffentlichung der Verordnungsentwürfe für die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) angekündigt. Die vor Redaktionsschluss einsehbaren Entwürfe bestätigen die Brüsseler Absicht, den Mitgliedsstaaten noch stärker als bisher die Verantwortung nicht nur für die Umsetzung, sondern auch für die Auswahl und Ausgestaltung der Förderung zu übertragen. Im Folgenden beschreiben wir wesentliche Punkte der Kommissionsvorschläge: Strategischer GAP-Förderplan Ähnli

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07.06.2018

Bäume auf dem Acker

Agroforstsysteme verbinden unterschiedliche Landnutzungen auf einer Fläche Die landwirtschaftlichen Flächen sind knapp. Eine Intensivierung der Nutzung geht oft zulasten der ökologischen Vielfalt. Agroforstsysteme bieten Möglichkeiten beides zu verbinden. Dieses Landnutzungskonzept wird von ihren Befürwortern deshalb als wichtige Säule für eine zukunftsfähige Landwirtschaft angesehen. Die Agroforstkampagne beispielsweise habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Art der Anbauweise bekannter zu machen und deren Umsetzung voranzutreiben, erklärt Robert Strauch, Koordinator der Kampagne. Die Initiative wurde von dem gemeinnützigen Verein zukunftsFähig e. V.

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02.05.2018

Saatgut den Bauern und Bäuerinnen

Der Zugang zu Saatgut ist für Bauern und Bäuerinnen eine wesentliche Voraussetzung, um Landwirtschaft betreiben zu können und Nahrungsmittel und andere Nutzpflanzen zu erzeugen. Sie fordern gemeinsam mit Gärtnern und Gärtnerinnen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen schon lange, dass dies auch rechtlich anerkannt wird. Im Internationalen Saatgutvertrag der FAO von 2001 wurden bereits die Rechte der Bauern (Farmers‘ Rights) in Bezug auf Saatgut benannt. Aktuell wird an einer Erklärung für die Rechte der ländlichen Bevölkerungsgruppen gearbeitet, die voraussichtlich im Juni 2018 dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zur Annahme vorgelegt w

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02.05.2018

Für eine alternative Züchtung

In aller Munde war und ist die Fusion von Bayer und Monsanto. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Unternehmen, das die schon zuvor hohe Konzentration beider Partner beim Saatgut in einem Unternehmen vereint. Das ist problematisch, weil Abhängigkeiten von Landwirten überall auf der Welt zunehmen. Die Forderung, die Fusion abzulehnen, ist daher sehr verständlich. Aber nicht nur die Besitzverhältnisse, sondern auch die Art und Weise, wie die Züchtung erfolgt, haben große Auswirkungen auf den Erfolg von Bäuerinnen und Bauern, auf die Anbauverfahren und auf die ökologische und ernährungsphysiologische Wertigkeit der angebauten Sorten. Der Ökolandbau dehn

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02.05.2018

Keinen Plan?

Die Journalisten hätten damals gedacht, der Lindemann, der haue aber ordentlich auf die Sahne, erinnerte sich der vorvergangene Landwirtschaftsminister Niedersachsens mal in einem Interview an die Vorstellung des Tierschutzplans in seinem Hause 2011. Ambitioniert klangen die mit konkreten Fristen bedachten Änderungsvorstellungen zur Aufhebung von Missständen einer von Skandalen gebeutelten Nutztierhaltung im Agrarland Nummer eins. Zwar hatte die gesellschaftliche Debatte um Tierwohl noch nicht so viel Fahrt aufgenommen wie heute, zwar wirkten die Fristen in Gerd Lindemanns (CDU) Plan lang, zwar sprachen die noch oppositionellen Grünen noch von einem „e

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02.05.2018

„Transparenz, damit selbstbewusste Entscheidungen getroffen werden können“

Der grüne EU-Parlamentarier Jan Phillip Albrecht zu Datenschutz und der Notwendigkeit neuer Allianzen Unabhängige Bauernstimme: Gerade die Landwirtschaft gilt im Hinblick auf die Digitalisierung als Vorreiter: Maschinen, die Daten sammeln und Software, die diese verknüpft, hoch spezialisierte Anwendungsmöglichkeiten. Bei immer mehr und immer genaueren Daten wird die Frage der Datenhoheit immer wichtiger. Wie lässt sie sich für die Bauern und Bäuerinnen gewährleisten und welche politischen Rahmenbedingungen braucht es? Jan Phillip Albrecht: Am Wichtigsten ist in diesem Zusammenhang, wo es um eine Vielzahl von generierten Daten des eigenen Betriebs g

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11.04.2018

Unter Kontrolle: Bäuerin und Bauer 4.0

Kommentar: Die EU hat den Zusammenschluss von Bayer und Monsanto weitgehend genehmigt. Es ist ein neuer Höhepunkt in einer Konzentrationswelle der der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereiche. Es betrifft den Kernbereich unseres Lebens: Die Basis für die Erzeugung von Lebensmitteln. Der neue Konzern allein beherrscht 1/3 des Sattgutmarktes. Die größten drei Konzerne werden 61 Prozent des Sattgutmarktes und 71 Prozent des Marktes für Pestizide beherrschen. Aber hinter diesen Konzentrationen stehen viel weitergehende Interessen. Der Einsatz von Pestiziden ist in der Bevölkerung immer weniger akzeptiert. Daher wird intensiv an einer digitalisier

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11.04.2018

Wo sind die Daten?

Das Auge des Herrn sollte das Füttern und die Datenhoheit im Blick behalten Irgendjemand hat sich die Mühe gemacht und gezählt: Fast 300 Mal taucht der Begriff Digitalisierung im aktuellen Koalitionsvertrag auf. Da geht also offenbar was, scheint von übergeordnetem öffentlichem Interesse. Ausgerechnet die Landwirtschaft, sonst eher ein Lebens- und Wirtschaftsbereich, der besonders von außen als etwas hinterwäldlerisch betrachtet wird, ist in dem Thema ganz vorne. Stolz wird immer gerne vermerkt, dass die Landwirtschaft längst digitalisierter sei als die sonst gerne am tollsten und innovativsten daherkommende Autoindustrie: sowohl in der Tierhaltung mi

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11.04.2018

EU-Kommission erlaubt Bayer-Monsanto-Fusion

Nun also doch. Am 21. März 2017 genehmigte die EU-Kommission die Fusion des größten globalen Saatgutunternehmens, Monsanto, mit dem zweitgrößten Pestizidunternehmen, Bayer. Stimmen jetzt noch die restlichen Wettbewerbsbehörden, z. B. in den USA, zu, würde sich Bayer-Monsanto als integrierter Saatgut- und Pestizidanbieter sowie digitaler Gigant an die Spitze der Branche katapultieren. Er würde dann knapp 27 % des weltweiten Saatguts, 27 % der Pestizide und 25 % der erteilten Patente auf Saatgut besitzen sowie erheblichen Technologie- und Investitionsvorsprung im Bereich der digitalen Landwirtschaft haben. „Eine solche konzerngeleitete Entscheidung geht

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11.04.2018

Eine Weideprämie für Schafe

Schäfer demonstrieren in Berlin für einen finanziellen Ausgleich ihrer Leistungen Mehrere Hundert Schäfer waren Anfang März nach Berlin vor die Tore des Bundeslandwirtschaftsministeriums gezogen, um für eine Weideprämie zu demonstrieren. „Wir brauchen diese Prämie, um unsere Existenz zu sichern. Es ist ernst. Viele Schäfer haben bereits ihren Beruf aufgegeben“, warnte Knut Kucznik, Vorsitzender des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg, vor dem Regierungsgebäude und wies auf die sinkenden Erlöse in der Branche hin. „Nur mit Schäfern können Landschaften gepflegt und die Biodiversität erhalten bleiben“, gab er zu bedenken. 38 Euro pro Mutterschaf, das

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09.03.2018

Der Handel legt vor

Der Handel prescht bei der Vermarktung von Tierwohlprodukten mächtig voran: Seit Anfang des Jahres verkauft der Discounter Aldi in einigen Regionen Geflügelfleisch unter seiner neuen Tierwohl-Hausmarke “Fair & Gut”. Mehr Fleischprodukte von weiteren Tierarten und in mehr Regionen sind schon geplant, auch im Premiumsegment. Nur wenig später zog der Konkurrent Lidl mit der Ankündigung nach, ab April eine Haltungskennzeichnung für Fleischfleisch einzuführen: Stufe 1 für gesetzlichen Standard, 2 für „Stallhaltung Plus“, 3 für Auslauf und 4 für Bio. Das Prinzip ist seit der Einführung der Eierkennzeichnung bekannt. Eine Haltungs- und Herkunftskennzeic

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09.03.2018

Hof-, Schweine- und Vermarktungsglück

„Neuland war die Basis, um das Programm so auf die Beine zu stellen”, sagt Hans Schmeh über die 2015 entstandene Vermarktungspartnerschaft einer Gruppe von Bauern und Bäuerinnen mit dem Lebensmitteleinzelhändler (LEH) Edeka Südwest. „Hofglück" heißt die daraus hervorgegangene Premium-Fleischmarke, konzentriert sich auf Schweinefleisch und wird über das Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes (DTB) zertifiziert. Schmeh selbst hält Rinder in Baden-Württemberg und ist Mitglied im erweiterten Vorstand der „Erzeugergemeinschaft Süd für besonders art- und umweltgerechte Tierhaltung“, kurz EZO Süd.Hervorgegangen aus dem Neuland-Qualitätsfleischpro

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09.03.2018

Mehr als Pflug oder Spritze

Die designierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat da offensichtlich etwas nicht mitgekriegt. Sie leistet jedenfalls der Landwirtschaft einen Bärendienst, wenn sie – wie jüngst verkündet – dem Ökolandbau Zugang zu Pestiziden, und sei es auch nur in Ausnahmesituationen, als vermeintliche Problemlöser verschaffen will. Entsprechend sind die Reaktionen vom Bundesverband ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) oder vom grünen Agrarsprecher im Bundestag, Friedrich Ostendorff, der kommentiert: „Die konventionelle Landwirtschaft und der Ökolandbau müssen sich einander annähern, jedoch nicht durch eine „Konventionalisierung“ der Ökoland

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Claudia Schievelbein

Redakteurin der Unabhängigen Bauernstimme

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Christine Etienne

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