Biodiversität und Landwirtschaft

Eine Untersuchung im hessischen Vogelsberg ergab einen Artenrückgang um ein viertel zwischen 1945 und 2012. Den Forschern der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt war Material von einem Hobbyforscher vermacht wurden, dass aus der Zeit von 1945 bis 1975 stammt. Verglichen wurden diesse Daten mit eigenen Aufnahmen aus dem Jahr 2012. Während 1975 noch 683Arten anzutreffen waren konnten die Wissenschaftler 2012 lediglich noch 497 Arten nachgeweisen. Dieser Artenverlust an sich sei besorgniserregend. Alllerdings betonten die Forscher auch die besondere Bedeutung, dass vor allem seltene und bedrohte Pflanzenarten wie Orchideen oder Sommerwurzgewächse vom Schwund betroffen seien. Als „größten Faktor“ für den Biodiversitätsverlust macht der Leiter der Abteilung Botanik und Molekulare Evolutionsforschung des Senckenberg Forschungsinstituts, Prof. Georg Zizka, die landwirtschaftliche Intensivierung verantwortlich. Neben dem Schwund von Pflanzen, die negativ auf hohe Düngergaben reagieren, wie beispielsweise Orchideen, wären auch die Ackerflächen, durch die Intensivierung der Bearbeitung von einem Artenrückgang betroffen. Überrascht zeigten sich die Forscher, dass auch typische Dorfpflanzen wie der Gute Heinrich oder die Schwarznessel verschwunden seien. Die Botaniker erklären sich den Verlust der dörflichen Ruderalflora mit dem Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe. Hinzu kämen die zunehmende Versiegelung und Flächenumnutzungen zu Freizeitgärten innerhalb einer Siedlung.
06.10.2016
Von: mn